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Staatliche Digitalwährung Chinas im Test

Seit einigen Wochen läuft die Planung hinsichtlich Chinas eigener Digitalwährung auf Hochtouren. Das Ziel ist, dass die Währung das Bargeld ersetzen soll. Gerade die Libra-Pläne von Facebook haben Peking aber aufgeschreckt, sodass die Währung in vier großen Städten in die Testphase übergeht. Das bestätigt das Forschungsinstitut für digitale Währung der chinesischen Zentralbank in den News Schweiz.

In den chinesischen sozialen Medien kursieren seit einigen Tagen Screenshots einer App, welche auf die Zahlung mit der vorgesehenen Digitalwährung ausgelegt ist. Dennoch betont das Forschungsinstitut der Zentralbank, dass es laut Berichten aktuell noch keine offizielle Ausgebung des digitalen Yuan, welcher im Ausland bereits als „E-Yuan“ bezeichnet wird, gibt. Dennoch soll die Währung schon bald in die Testphase übergehen, jedoch zunächst in vier großen chinesischen Städten: Chengdu, Shenzhen, Suzhou und Xiong’an. Es hat einen guten Grund, dass der E-Yuan aktuell noch nicht im Umlauf ist. In erster Linie könnte er den Test und zugleich die Geschäftstätigkeit börsennotierter Unternehmen beeinflussen. Darüber hinaus gäbe es Probleme beim aktuell im Umlauf befindlichen Yuan, dem Finanzmarkt und der Sozialwirtschaft.

Die digitale Währung ist dabei kein neuer Trend, denn schon seit Jahren liefert sich China mit anderen Regierungen sowie privaten Konzernen ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wer die erste Digitalwährung entwickelt. Zwar wird schon eine ganze Weile am „E-Yuan“ gearbeitet, doch erst in den letzten zwei Jahren nahmen das Projekt an Fahrt auf, wie die chinesische Zentralbank wiedergibt. Neben China bemühen sich auch Schweden, Kanada oder Uruguay um eine staatliche Digitalwährung. China legte aber erst den Turbo ein, nachdem der US-amerikanische Internetkonzern Facebook 2019 mitteilte, dass jener an einer eigenen digitalen Währung namens „Libra“ arbeitet.

Die chinesische Digitalwährung soll das Bargeld nicht komplett ersetzen, doch es stark reduzieren. Gerade Bereiche wie Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierungen soll somit der Hahn zugedreht werden. Überraschend ist das nicht, denn schon lange ist Falschgeld ein großes Problem in China. Aber schon heute ist zu beobachten, dass die Chinesen kaum mit Bargeld bezahlen. Das liegt auch daran, dass die größte erhältliche Banknote 100 Yuan ist, was etwa 13 Euro entspricht. Es gibt aber auch Kritik am E-Yuan, denn Experten befürchten, dass die chinesische Regierung mithilfe der Digitalwährung seine Bürger noch stärker überwachen will.