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Fliegen als Krankheitsüberträger: Welche Risiken sie im Stall mitbringen

Fliegen gelten im Stall häufig als bloßes Ärgernis. Doch unter der Lupe zeigt sich ein anderes Bild. Die kleinen Insekten sind mehr als nur lästig, sie sind potenzielle Überträger gefährlicher Keime, die Tiergesundheit und Hygiene im Stall ernsthaft gefährden können.

Vor allem in Tierhaltungs-Betrieben, Reitställen und Offenställen lohnt es sich, das Fliegenproblem systematisch anzugehen.

Wie Fliegen Krankheiten übertragen

Fliegen ernähren sich nicht nur von organischen Resten oder Zucker, sondern auch von Kot, Wunden, Futterresten und Abfällen. Dabei nehmen sie Bakterien, Viren und Parasiten über ihre Haare, Beine und Mundwerkzeuge auf und übertragen diese beim nächsten Kontakt.

Zwei Übertragungswege sind entscheidend:

  • Mechanisch: Krankheitserreger haften an der Oberfläche der Fliege und gelangen so auf Futter, Wasser oder Wunden.
  • Biologisch: Einige Erreger vermehren sich sogar im Verdauungstrakt der Fliege und werden über den Kot wieder ausgeschieden.

Relevante Erreger im Stall

Studien zeigen, dass Fliegen in der Lage sind, unter anderem folgende Erreger zu übertragen:

  • Salmonellen Besonders gefährlich in Futtertrögen oder auf Tränkestellen. Infektionen führen bei Pferden und anderen Tieren zu Durchfall und Kreislaufproblemen.
  • Clostridien und E. coli Können bei geschwächten Tieren zu schweren Verdauungsstörungen führen.
  • Parasiten-Eier (z. B. Spulwürmer) Werden von Fliegen aufgenommen und in der Stallumgebung verteilt.
  • Mastitis-Erreger In Milchviehställen können Fliegen die Euterentzündung von Tier zu Tier weitertragen.

Ein informativer Überblick über Infektionen, die von Fliegen übertragen werden können, findet sich beim Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit.

Risikofaktoren in Ställen

Fliegenbefall im Stall ist kein Zufall. Bestimmte Umgebungsbedingungen fördern ihre Ausbreitung und machen sie zu potenziellen Krankheitsüberträgern. Wer diese Risikofaktoren kennt oder sich an Unternehmen mit Expertise wie Ecobusters wendet, kann gezielt gegensteuern.

  • Hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme zählen zu den Hauptursachen für starke Fliegenpopulationen. In warmen, schlecht belüfteten Ställen finden Fliegen ideale Bedingungen zur Vermehrung. Bereits kleine Feuchtstellen reichen aus, um die Entwicklung von Eiern zu Larven zu ermöglichen.
  • Offene Futterlager oder feuchte Einstreu wirken wie ein Magnet auf Fliegen. Sie nutzen solche Bereiche nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern auch als Brutstätte. Besonders problematisch sind Reste von fermentiertem oder süßem Futter, da diese Gerüche die Insekten zusätzlich anlocken.
  • Wasserstellen, die nicht regelmäßig gereinigt werden, stellen ein doppeltes Risiko dar. Zum einen sind sie ein Ort, an dem sich Fliegen niederlassen und ihre Keime hinterlassen. Zum anderen dienen feuchte Ränder und Ablagerungen auch als Eiablageplatz.
  • Verletzungen oder kahle Hautstellen bei Tieren sind besonders anfällig für Fliegenkontakt. Hier kann es zu Entzündungen, Infektionen oder Sekundärinfektionen kommen, wenn Fliegen Erreger direkt in die Wunde eintragen.

Die genannten Faktoren wirken oft gemeinsam und verstärken sich gegenseitig. Daher lohnt es sich, nicht nur Symptome zu bekämpfen, sondern gezielt an den Ursachen anzusetzen.

Prävention durch Stallhygiene und gezielte Abwehr

Ein umfassender Fliegenschutz basiert auf mehreren Säulen:

1. Stallhygiene verbessern

Eine saubere Umgebung ist die wichtigste Grundlage für fliegenfreie Ställe. Fliegen legen ihre Eier bevorzugt in feuchtem, organischem Material ab, also genau dort, wo Mist, Futterreste oder feuchte Einstreu nicht rechtzeitig entfernt werden.

Regelmäßiges Ausmisten sorgt dafür, dass sich Fliegenlarven gar nicht erst entwickeln können. Besonders in warmen Perioden sollte der Mist täglich entfernt und möglichst weit entfernt vom Stall gelagert werden.

Futterreste dürfen nicht offen liegen bleiben. Mit passenden Abdeckungen für Futterbehälter lässt sich verhindern, dass Fliegen angezogen werden. Auch nasses oder verschimmeltes Futter sollte konsequent entsorgt werden.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Einstreu. Sie sollte stets trocken, locker und gut belüftet sein. Feuchtigkeit im Bodenbereich begünstigt nicht nur die Eiablage, sondern auch die Ausbreitung von Keimen und Parasiten.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen außerdem Tröge und Tränken. Werden sie nicht regelmäßig gereinigt, entstehen ideale Bedingungen für Bakterien und Fliegenkontakt. Eine gründliche Reinigung mit heißem Wasser und eine gute Zugänglichkeit für das Personal gehören zur täglichen Stallroutine.

2. Natürliche Fliegenabwehr

Chemiefreie Produkte wie die Fliegensprays für Pferde arbeiten mit Lockstoffen, um Fliegen aktiv vom Stall wegzulocken. Die Sprays können strategisch dort eingesetzt werden, wo sich die Insekten sammeln, ohne Nützlinge zu gefährden.

3. Brutplätze verhindern

Entsorgung von organischen Abfällen und das Trocknen von feuchten Stellen helfen, die Fortpflanzungskette der Fliegen zu durchbrechen.

Gewusst wie

Fliegen im Stall sind mehr als ein optisches Problem. Sie tragen Krankheitserreger, die Tiergesundheit, Stallklima und Produktivität gefährden können. Wer Fliegen wirksam und ohne Gift fernhalten will, braucht eine Kombination aus Hygiene, biologischer Abwehr und durchdachter Stallorganisation. Der richtige Einsatz von natürlichen Fallen kann dabei helfen, das Risiko messbar zu senken.